Peter-Linde


N 52° 07' 06,54"   /   O 9° 32' 50,11"

Inschrift:

Peter-Linde
1697



Größe des Steins:

H 41 x B 55 cm

Über den Stein:

Auf dem Wall, der um die Burg (oder auch Schloss) Coppenbrügge verläuft, steht zwischen den Stufen, die zu einer Linde führen, ein kleiner Gedenkstein.

Die inzwischen morsche Linde ist ein 500-700 Jahre altes Naturdenkmal. Im oberen Bereich sind bereits Äste abgebrochen und eine Hohlstelle wurde mit Ziegelsteinen ausgemauert. Der Umfang der Linde beträgt etwa 6,60 m (im Jahr 2017).

Der Stein am Fuße der Linde erinnert an den Aufenthalt von Peter dem Großen 1697 und dem sogenannten Damenfrieden von Coppenbrügge. Die Linde stand aber schon, als der Zar hier zu Besuch war. Sie ist bereits auf einem Merian-Stich von 1654 als großer Baum zu sehen.

1697/1698 reiste der damals 25jährige Zar Peter durch Europa (auch bekannt als „Die Große Gesandtschaft“) und besuchte am 10. August 1697 die Burg Spiegelberg in Coppenbrügge, um sich mit der Kurfürstin Sophie von Hannover und ihrer Tochter Sophie Charlotte, Kurfürstin von Brandenburg, zu treffen. Auch Kronprinz Georg, der spätere König von England, war mit von der Partie. Die abendliche Feier verlief sehr freundschaftlich, man tanzte und die Herren tauschten Schnupftabakdosen aus. So wurde womöglich ein Krieg zwischen Österreich und Brandenburg-Preußen verhindert (deswegen Damenfrieden).

Zar Peter soll sich beim Tanzen über die „teufelsharten Knochen“ der deutschen Damen gewundert haben. Er meinte, dass sich die Damen in seiner Heimat anders anfühlen. Was er nicht wusste – die steifen Oberkörper waren nicht die Knochen seiner Tanzpartnerinnen sondern ihre „Schnürbrüste“, steinharte Korsetts, die damals Mode waren.

300 Jahre nach dem Aufenthalt des Zaren besuchte eine russische Delegation die Burg Coppenbrügge. Zur Erinnerung an den Zarenbesuch wurde eine Gedenktafel im Innenhof der Burg in die Mauer eingelassen.

Quellen: Archiv Dewezet, www.weserbergland.com, Wikipedia, www.baumkunde.de