Jüdischer Friedhof Coppenbrügge


N 52° 07' 04,26"   /   O 9° 32' 45,44"

Inschrift:

im oberen Teil hebräische Inschrift


im unteren Teil:


"Darob weine ich mein Auge,
ach mein Auge strömt Tränen
herab, denn fern ist von mir
mein Tröster, der meine Seele
erquickt, meine Söhne sind
verstört, denn der Feind hat
obgesiegt"

Klagelieder 1,16



Größe des Steins:

Höhe 210 cm

Über den Stein:

Der Gedenkstein wurde 1962 vom Landesverband der jüdischen Gemeinden von Niedersachsen aufgestellt.

Seit 1998 gibt es auf dem Friedhof eine Informationstafel mit folgendem Text:

Der Jüdische Friedhof von Coppenbrügge

Auf diesem Friedhof haben die Juden aus Coppenbrügge, Brünnighausen und Hohnsen seit 1787 ihre Toten bestattet. 1937 wurde mit Meir Adler der letzte Jude beigesetzt.

In der Zeit des Nationalsozialismus - im Mai 1938 - hat die Gemeinde Coppenbrügge den Friedhof mit seinen über 60 Grabsteinen einebnen lassen. Die letzten vier Grabsteine, die damals stehen geblieben waren, haben SA-Männer aus Coppenbrügge am 9. November 1938 zerschlagen, dem Tag, als in Deutschland die Synagogen brannten. Das Grundstück wurde dann von einem Privatmann gekauft und als Wiese genutzt. 1977 erwarb die Gemeinde Coppenbrügge den Friedhof.

Es dauerte 60 Jahre, bis 1998 der Friedhof in verkleinerter Gestalt durch die Gemeinde Coppenbrügge wieder in jüdische Hände zurückgegeben wurde.

Nach jüdischen religiösen Gesetzen sind Gräber Ruhestätten für alle Zeiten. Ein Friedhof ist Stätte der Ewigkeit, „Haus des Lebens“.

Im Gedenken an jene Bürger von Coppenbrügge, die als Deutsche jüdischen Glaubens hier nicht begraben werden konnten, sondern in der Zeit des Nationalsozialismus verschleppt und ermordet wurden:

Erich Levy, geb. am 3.12.1886 in Coppenbrügge,
deportiert nach Riga, verschollen
Lieschen Levy, geb. Adler, geb. am 28.5.1889 in Coppenbrügge,
deportiert nach Riga, verschollen
Oskar Levy, geb. am 2.10.1882 in Coppenbrügge,
deportiert nach Riga, verschollen
Ruth Levy, geb. am 7.11.1911 in Coppenbrügge,
deportiert nach Riga, verschollen
Ernst Rothstein, geb.am 9.8.1881 in Coppenbrügge,
deportiert nach Auschwitz, verschollen
Bertha Spiegel, geb.am 26.6.1865 in Coppenbrügge,
deportiert nach Theresienstadt, gestorben am 18.9.1942
„Ihre Seelen mögen eingebunden sein in das Bündel des ewigen Lebens.“

Quelle: www.gelderblom-hameln.de