Alexanderstein alt


N 52° 10' 14,24"   /   O 9° 39' 35,16"

Inschrift:

Der stark verwitterte Stein trägt auf beiden Seiten ein Kreuz mit nach außen breiter werdenden Balken.


Am Sockel ist eine Metalltafel mit folgendem Text angebracht:

"Alexanderstein

Kreuzstein in Form eines Scheibenkreuzes und Rechtsdenkmal aus dem 13. Jahrhundert.

Zu einer Zeit, als es noch kein staatliches Strafrecht gab, ist er gesetzt worden, um einen Mord zu
sühnen. Er stand an der Straße nach Alferde, bis er 1981 gestohlen wurde. 32 Jahre war er
verschwunden. 2013 kam er nach Eldagsen zurück und wurde an dieser Stelle 2014 aufgestellt.
Am ursprünglichen Standort steht seit 1983 eine Nachbildung.
In der Kirchenwand ist ein weiteres Scheibenkreuz im 14. Jahrhundert eingemauert worden.

Arbeitskreis Stadtgeschichte Eldagsen 2014“


Größe des Steins:

Höhe 120cm

Über den Stein:

Der Alexanderstein (oder auch das Alexanderkreuz) steht heute an der St.-Alexandri-Kirche in Eldagsen. Ursprünglich befand er sich an der Landesstraße 461 zwischen Eldagsen und Alferde.

Seit Pfingsten 1981 war der aus Sandstein bestehende Alexanderstein verschwunden. Das Denkmal wurde vermutlich mit schwerem Gerät direkt über dem Boden abgebrochen (siehe auch:Alexanderstein neu).

Im Jahr 2013 tauchte der Stein wieder auf: einzementiert im Burggarten der Leuchtenburg bei Kahla im thüringischen Saale-Holzland-Kreis. Werner Müller aus Elze fuhr zur Burg und konnte den Stein anhand alter Fotos eindeutig als den Alexanderstein aus Eldagsen identifizieren.

Einem Weimarer Antiquitätenhändler wurde der Stein 2009 über ein Internetportal angeboten. Angeblich hatte ihn der Verkäufer bei Erdarbeiten zwei Meter unter der Erde gefunden. Der Händler kaufte den Stein, um ihn für die Nachwelt zu erhalten und übergab ihn in die Obhut des Förderkreises Leuchtenburg, der ihn 2010 dem Museum zur Verfügung stellte.

Ein Beauftragter des Arbeitskreises Stadtgeschichte hat den Stein im Oktober 2013 aus Thüringen mit seinem Auto zurückgeholt. Der Alexanderstein wurde von Steinmetz Dziubek gereinigt und aufbereitet.

Eine Aufstellung am ursprünglichen Platz außerhalb des Ortes erschien zu unsicher. So wurde der Stein im März 2014 an der Südseite der Kirche aufgestellt und später mit der erklärenden Metalltafel versehen.

Es gibt verschiedene Geschichten, warum der Alexanderstein aufgestellt wurde.

Der Stein stand bis 1840 im Galgenfeld und markierte dort vermutlich eine Richtstätte.

Er stand auf halber Strecke zwischen dem Scheibenkreuz an der Kirche in Eldagsen und einem dritten Kreuzstein in Alferde. So könnte es sein, dass die Fronleichnamsprozessionen in Eldagsen und Alferde begannen und man sich in der Mitte am Alexanderstein traf, um dem Opfertod Jesu zu gedenken.

Es gibt eine alte Sage, nach der der Glockengießerlehrling Alexander trotz Verbot in Abwesenheit seines Meisters eine Glocke gegossen hat. Vor Wut erschlug der Meister ihn und stellte später zur Buße den Stein auf. Von dieser Sage gibt es verschiedene Versionen.

Quellen:
Archiv NDZ
Gehlenbachblätter des AK Stadtgeschichte Eldagsen
www.kreuzstein.eu