Scheinstein


N 52° 18' 06,71"   /   O 9° 27' 59,08"

Inschrift:

ANNO 163.
DEN 3 MAY VOR
MITTAGS ZWIS
CHEN 1 VND 2 VHR
IST HEINRICH SCHEIN
VON 3 MORDEREN VND
STRASSENRAUBERN AUF
DIESER STEDE NIEDERGE
MACHET VND ENTLEIBT
WORDEN SEINES ALTERS
IM 27. JAHR


Größe des Steins:

H 110 x B 65 cm

Über den Stein:


Der Stein befindet sich in Barsinghausen in der Osterstraße am Fußweg zwischen den Häusern Nr. 5 und 7 a. Er erinnert an den Mord Heinrich Scheins im Dreißigjährigen Krieg.

Die Inschrift hat schon sehr gelitten und ist teilweise nicht mehr zu erkennen. Die genaue Jahreszahl war aber schon 1889 nicht mehr zu erkennen, als Stedler den Stein in seinen "Beiträgen zur Geschichte des Fürstentums Kalenberg" erwähnt. Stedler schreibt auch, dass der Stein infolge der Verkoppelung ins Feld gebracht wurde und als Brückenstein diente. "..., ist aber neuerdings [1889] wieder an seiner alten Stelle aufgerichet".

Im Zuge des Straßenausbaus in den 1960er Jahren wurde der Stein einige Häuser weiter in eine Grundstücksmauer eingelassen. Das Kreuz und der Spieß auf der Rückseite waren somit nicht mehr zu sehen.

Die Mauer und das Haus sind inzwischen einem Neubau gewichen und der Stein steht wieder frei.

Den Erzählungen nach hatte Heinrich Schein in jener Nacht Wachdienst im einsamen Osterhagen (heute Osterstraße). Seine Aufgabe war es, dem Vogt auf schnellstem Wege zu melden, wenn sich der Feind dem Dorf näherte. Schein kauerte unauffällig mit einem Knüppel im Gebüsch, als sich drei Banditen näherten, einer mit einem Spieß bewaffnet. Schein trat aus dem Gebüsch und konnte zwei der Männer niederschlagen. Der dritte jedoch sprang Schein in den Rücken, riss ihn nieder und bohrte ihm einen Dolch ins Herz.

Quellen:
Wikipedia.org
Kreuzstein.eu
Sühnekreuz.de
aufgerufen am 21.10.2023


Wildhagen und Mierau, Über den Deister gehn, Band 1

Stedler, Beiträge zur Geschichte des Fürstentums Kalenberg